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Kreuz & Quer ORF 02.12.2014
Der Priester und sein geheimer Sohn
Online-Video,  2014, 52 Min.


Ein in Österreich hochgeschätzter katholischer Priester und beliebter Seelsorger hinterlässt einen erwachsenen Sohn. Erst am Sterbebett des Pfarrers erfährt der Sohn, dass sein ehemaliger Pfarrer auch sein leiblicher Vater ist. Was wie ein Filmstoff klingt, ist eine wahre Geschichte: Helmut Manningers Dokumentation "Der Priester und sein geheimer Sohn", veranschaulicht in drastischer Weise die Problematik katholischer Priester, die zwar der zölibatären ehelosen Lebensform verpflichtet sind, aber dennoch in einer geheimen Beziehung mit einer Frau leben und ebenso geheim zu Vätern werden: Einer der bekanntesten Priester Österreichs - Franz Jantsch, Pfarrer in Hinterbrühl und der Gemeinde Maria Enzersdorf/Südstadt, beide in Niederösterreich -, ein Mann von höchstem Ansehen in Kirche und Bevölkerung, hat jahrelang ein Verhältnis mit einer verheirateten Frau, einer braven Kirchgängerin. Im Jahr 1959 geht aus dieser "verbotenen Liebe" ein Sohn hervor - ein "geheimer Sohn". Niemand soll davon erfahren - schon gar nicht das uneheliche Kind selbst. 26 Jahre später geschieht das, was man schicksalhaft nennen könnte: Ohne zu wissen, wer sein wirklicher Vater ist, tritt der Priestersohn in dessen Fußstapfen - und wird ebenfalls Priester. Und kurze Zeit später hat auch er eine Geliebte. Martin Schreihans, der geheime Sohn eines Priesters, ist selber Priester geworden. Und auch er wird "schwach", genau wie sein leiblicher Vater. Ironie des Schicksals oder die Chance, es besser zu machen? Nach Jahren in verdeckter Liebesbeziehung legt Martin Schreihans sein Priesteramt nieder und heiratet seine Pfarrhaushälterin. Heute ist er Vater von drei Söhnen und gerade mitten in der Aufarbeitung seiner Familiengeschichte. Denn Martin lebte fast ein halbes Jahrhundert in dem Glauben, sein Vater sei der Ehemann seiner Mutter und nicht der Pfarrer seiner Heimatgemeinde. Schließlich, im Jahr 2006, kommt die Wahrheit doch ans Tageslicht - nur wenige Tage vor dem Tod des Pfarrers.

Schlagworte: Priester, Zölibat, Familie, Liebe, Freundschaft, Wahrheit;
Adressaten: A(9-13);J(14-18);BB;Q
Topographie: Dokumentation
Eignung: ab 14
Regie: Helmut Manninger